Das DBT‐Skills‐Training beruht auf dem dialektischen Weltbild und wurde ursprünglich für Hochrisiko-patientinnen und -patienten entwickelt. Heute wird es diagnoseunabhängig bei Mehrfacherkrankungen und im nicht-klinischen Setting (u.a. in Schulen, im Arbeitsumfeld, in der Forensik) zur Prävention und Ressourcenaktivierung eingesetzt. Spezifische Skills ermöglichen problematische Muster im Verhalten, bei zwischenmenschlichen Interaktionen, bei Problemen der Emotionsregulation- sowohl nicht-kontrolliert als auch überkontrolliert- , der Impulskontrolle und einem negativen Selbstbild zu verändern.
Die Inhalte der Module- Innere Achtsamkeit, Stresstoleranz, Bewusster Umgang mit Gefühlen, Zwischenmenschliche Skills, Selbstwert und Körperorientierte Stabilisierungstechniken- orientieren sich an den Bedürfnissen der Betroffenen, werden an die jeweilige Population angepasst und erfordern hohe Fachkompetenz und eine spezifische Didaktik.
Das Weiterbildungscurriculum besteht aus 5 Kompaktseminaren inkl. Abschluss-Supervision mit eigener Falldarstellung.
Kompaktseminar I
+ theoretische Grundlagen (Emotionsregulationsstörung, Schwerpunkt Borderline-Störung)
+ Das bio- psycho- soziale Erkärungsmodell
+ Überblick über Emotionstheorien und Bindungstheorien, dysfunktionale Schemata
+ Grundlagen des Skills-Trainings (S-T) , z.b. Kontingenzmanagement, Verhaltensanalyse
+ Dialektik: Die Balance zwischen Akzeptanz und Veränderung
+ Überblick über die Struktur, Didaktik und Methodik des Skills-Trainings.
+ Rahmenbedingungen, Struktur und Aufbau des Skills- T.
+ Information über den Ablauf von Kompaktseminar V ( incl. Supervision)
Kompaktseminar II
+ Die Module Skills-Training: Achtsamkeit, Emotionsregulation, Stresstoleranz, zwischenmenschliche Fertigkeiten, Selbstwert
+ Störungsspezifische Anwendungsmöglichkeiten
Kompaktseminar III, Teil I
+ Körperorientierte Stabilisierungstechniken
+ Körperwahrnehmungsübungen (Achtsamkeit, Koordination, Konzentration)
+ Körpersprache
+ Achtsamkeit in der Körpertherapie
+ Basisübungen und praktische Methoden zur Emotionsregulation, Impulskontrolle, Nähe- Distanz-Regulation, Spannungsregulation und affektiven Stabilisierung
+ Grundlagen des therapeutisches Boxens
+ Einführung spezieller Übungen auf den Grundlagen des Stockkampfes
+ Basisübungen (und Anti- Dissoziationsübungen)
Kompaktseminar III, Teil II
+ Gesprächsführung und Behandlungsstrategien (Kommunikationstraining)
+ Validierungs- Strategien
+ Dialektische Strategien
+ Commitment-Strategien
+ Veränderungsstrategien
+ Stilistische Strategien
Kompaktseminar IV (workshop)
+ Störungsspezifische Anwendungsmöglichkeiten und Vertiefung der Skillsarbeit (praxisorientierte Übungssequenzen)
+ Gruppenführung, Einsatz der methodenspezifischen Strategien und Methoden
+ Erarbeitung von Stundenbildern
+ Besonderheiten und mögliche Probleme im Umgang mit Gruppen und dem Rollenbild des/der Skills-TrainerIn und des/der Co-TrainerIn
Kompaktseminar V incl. Abschlussprüfung
+ Fallkonzeptionalisierung
+ Eigene Falldarstellungen sollen vorgestellt werden ; an Hand von Dokumentationssequenzen soll der Verlauf der Skillsarbeit dokumentiert und kommentiert werden.
+ Im Anschluss an die Falldokumentation erfolgt ein kurzes kollegiales Fachgespräch
+ Praktische Umsetzung (Vorbereitete Darbietung einer Gruppenstunde im Rollenspiel)
+ Gruppensupervision
Methoden
+ Vortrag
+ Arbeit in Kleingruppen
+ Interaktives Training
+ Einsatz von multimedialen Lehrfilmen